Während die Internationale Tourismus-Börse (ITB) die schönsten Reiseziele bewirbt, zeigt sich Berlin von einer anderen Seite. Einige zentrale Orte der Stadt haben mit Verwahrlosung, Kriminalität und fehlgeschlagenen Sanierungen zu kämpfen. Hier sind fünf Orte, die Touristen und Einheimische lieber meiden.
Inhaltsverzeichnis:
- Mehringplatz in Kreuzberg - Ein sozialer Brennpunkt mitten in der Stadt
- Hermannplatz in Neukölln - Drogen, Kriminalität und Angst
- Eberswalder Straße in Prenzlauer Berg - Chaos und Lärm
- Alexanderplatz in Mitte - Baustellen und Verfall
- Flohmarkt im Mauerpark - Überteuerte Waren und Gedränge
Mehringplatz in Kreuzberg - Ein sozialer Brennpunkt mitten in der Stadt
Der Mehringplatz gilt als einer der problematischsten Orte Berlins. Trotz mehrerer Versuche, das Viertel aufzuwerten, bleibt es ein sozialer Brennpunkt. Der Platz markiert das südliche Ende der Friedrichstraße und ist oft nur eine Durchgangsstation zwischen Halleschem Tor und anderen zentralen Punkten.
Touristen verirren sich meist nur versehentlich hierher, oft weil sie die U-Bahn-Station zum Checkpoint Charlie verpassen. Das Viertel steht unter Milieuschutz, um Gentrifizierung zu verhindern, doch stattdessen hat dies dazu geführt, dass der Mehringplatz in seinem problematischen Zustand verharrt. Trotz einiger Sanierungsmaßnahmen bleibt das Viertel ein Sinnbild für städtisches Versagen.
Hermannplatz in Neukölln - Drogen, Kriminalität und Angst
Der Hermannplatz ist berüchtigt für seine Kriminalitätsrate, Drogenhandel und Obdachlosigkeit. Obwohl er offiziell kein richtiger Platz ist, sondern eine große Kreuzung mit einer U-Bahn-Station darunter, gilt er als einer der unsichersten Orte der Stadt.
Die Problematik ist so bekannt, dass selbst in anderen Teilen Deutschlands der Spruch „Du hast Angst vorm Hermannplatz“ ein Begriff ist. Trotz beginnender Gentrifizierung bleibt das Viertel für viele unattraktiv. Wer kann, meidet den Hermannplatz und zieht sich in benachbarte Straßen wie die Karl-Marx-Straße oder Sonnenallee zurück, die mittlerweile ähnliche Herausforderungen haben.
Eberswalder Straße in Prenzlauer Berg - Chaos und Lärm
Die Eberswalder Straße ist ein Hotspot für Nachtleben mit Bars, Restaurants und Clubs. Doch das Viertel hat einen entscheidenden Nachteil: Verkehrslärm und chaotische Straßenverhältnisse. An der überfüllten Kreuzung begegnen sich ungeduldige Autofahrer, klingelnde Straßenbahnen und hektische Radfahrer - eine Mischung, die für Stress sorgt.
Wer hier spaziert, sollte aufpassen, denn die Bürgersteige sind oft durch Taubenkot verschmutzt. Auch die Luftqualität leidet unter den zahlreichen Restaurants, die fettiges Essen servieren. Für Touristen, die eine entspannte Atmosphäre suchen, ist dieser Ort eher ungeeignet.
Alexanderplatz in Mitte - Baustellen und Verfall
Der Alexanderplatz sollte ein Aushängeschild Berlins sein - stattdessen dominiert hier Verwahrlosung. Das Gebiet ist geprägt von Baustellen, heruntergekommenen Gebäuden und einer fragwürdigen Atmosphäre. Touristenattraktionen wie der Fernsehturm sind zwar in der Nähe, doch viele Besucher versuchen, den Platz schnell zu durchqueren.
Der Alexanderplatz hat sich in den letzten 25 Jahren stark verändert - jedoch nicht zum Positiven. Viele Berliner steigen lieber eine U-Bahn-Station früher aus, um den Menschenmassen, improvisierten Märkten und Kriminalität zu entgehen. Selbst auf Reiseportalen wird der Platz als „dreckig“ und „verkommen“ beschrieben.
Flohmarkt im Mauerpark - Überteuerte Waren und Gedränge
Der Flohmarkt im Mauerpark ist einer der bekanntesten Märkte Berlins, doch längst nicht mehr das Schnäppchenparadies, das er einmal war. Die Preise für Secondhand-Kleidung und Vintage-Möbel sind oft überhöht, während das Angebot an Speisen und Getränken wenig überzeugt.
Besonders an Wochenenden wird es hier unangenehm voll. Lange Warteschlangen für Essen und das Gedränge der Besucher machen den Aufenthalt mühsam. Wer sich eine Pause gönnen möchte, landet oft unfreiwillig in einer Freiluft-Karaoke-Show, die seit Jahren Besucher anzieht - ob sie wollen oder nicht.
Diese Orte besser meiden
Berlin hat viele schöne Ecken, doch einige Gebiete kämpfen mit massiven Problemen. Ob Kriminalität, Verwahrlosung oder chaotische Verkehrsverhältnisse - an diesen fünf Orten zeigt sich die Stadt von ihrer weniger einladenden Seite. Wer einen entspannten Aufenthalt plant, sollte sie besser umgehen.
Quelle: berliner-zeitung.de