Berlin verliert eine weitere bedeutende kulturelle Einrichtung. Das Puppentheater-Museum in Neukölln steht nach 30 Jahren vor der Schließung. Grund dafür ist die fehlende finanzielle Unterstützung durch den Bezirk, wodurch die Mietkosten nicht mehr gedeckt werden können.
Inhaltsverzeichnis:
- Uwe Framenau und die Geschichte des Museums
- Finanzielle Herausforderungen und das Aus der Bezirkshilfe
- Das drohende Ende einer einzigartigen Sammlung
Uwe Framenau und die Geschichte des Museums
Das Puppentheater-Museum an der Karl-Marx-Straße war seit drei Jahrzehnten ein magischer Ort für Kinder und Erwachsene. Die Ausstellung umfasste über 3000 historische Marionetten, Stab- und Handpuppen aus aller Welt, einige davon über 150 Jahre alt. Neben den wertvollen Exponaten bot das Museum auch spannende Aufführungen, kreative Workshops und wechselnde Sonderausstellungen an.
Der gemeinnützige Verein Puppentheater-Museum Berlin e.V., unter der Leitung von Uwe Framenau (59), setzte sich leidenschaftlich für den Erhalt der Puppenspieltradition ein. Seit 1995 unterstützte der Bezirk Neukölln die Institution finanziell. Die Mietkosten von 35.000 Euro jährlich wurden vollständig übernommen. Diese Förderung wird nun eingestellt, was das Ende des Museums bedeutet.
Finanzielle Herausforderungen und das Aus der Bezirkshilfe
Der Bezirk Neukölln machte deutlich, dass es sich bei der Entscheidung nicht um einen sofortigen Förderstopp handele, sondern dass die Haushaltssituation keine langfristige Unterstützung mehr ermögliche. Mindestens 50.000 Euro pro Jahr wären erforderlich, um den Betrieb aufrechtzuerhalten – eine Summe, die der Verein nicht allein stemmen kann. Einnahmen aus Ticketverkäufen, Führungen und Workshops reichen nicht aus, um die Fixkosten zu decken.
Besonders tragisch ist, dass das Museum bereits Ende 2023 mit finanziellen Problemen kämpfte. Eine erfolgreiche Spendenkampagne rettete die Einrichtung vorerst. Doch jetzt droht endgültig das Aus. Ein Umzug an einen günstigeren Standort ist aufgrund der hohen Kosten ausgeschlossen.
Das drohende Ende einer einzigartigen Sammlung
Die Zukunft der einzigartigen Sammlung ist ungewiss. Sollte das Museum schließen, werden viele wertvolle Marionetten und Puppen nach Bayern verkauft und verschwinden aus der Hauptstadt. Damit würde Berlin nicht nur eine kulturelle Institution, sondern auch ein bedeutendes Stück Puppenspielgeschichte verlieren.
Noch gibt es Hoffnung: Sponsoren könnten das Museum retten. Doch die Zeit drängt. Der 30. April könnte der letzte Tag des Puppentheater-Museums sein.
Quelle: bz-berlin.de