Das Trendgetränk aus Taiwan erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Ob in Asien, Europa oder den USA – Millionen Menschen genießen täglich die süße Mischung aus Tee, Milch, Zucker und den bekannten Tapiokaperlen. Doch neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Vorsicht geboten ist. Mehrere aktuelle Studien weisen auf mögliche gesundheitliche Gefahren hin, die beim regelmäßigen Konsum von Bubble Tea entstehen können.
Inhaltsverzeichnis:
- Warnungen amerikanischer Forscher
- Verdauungsprobleme durch Tapiokaperlen
- Auswirkungen auf die Nieren
- Zucker, Fettleber und psychische Folgen
- Medizinische Kuriositäten und Fehldiagnosen
Warnungen amerikanischer Forscher
Eine Untersuchung der US-Organisation *Consumer Reports* ergab bedenkliche Bleikonzentrationen in verschiedenen Bubble-Tea-Produkten. Besonders betroffen waren die typischen Tapiokaperlen, die aus der Stärke der Maniokwurzel hergestellt werden. Diese Pflanze nimmt Schwermetalle leicht aus dem Boden auf. Die Analyse zeigte, dass einige Proben deutlich erhöhte Bleigehalte aufwiesen, was langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann.
In Deutschland existieren bislang keine vergleichbaren Testergebnisse. Dennoch raten Experten zur Vorsicht. Sie empfehlen, den Konsum zu reduzieren und Produkte nur gelegentlich zu trinken. Verbraucher sollten zudem auf die Herkunft der Zutaten achten.
Verdauungsprobleme durch Tapiokaperlen
Eine Studie der Fachzeitschrift „Pediatrics & Neonatology“ aus Taiwan untersuchte die Auswirkungen des hohen Tapiokakonsums. Das Ergebnis war eindeutig. Übermäßiger Genuss kann zu einer sogenannten Gastroparese führen, einer Störung, bei der sich die Verdauung stark verlangsamt. Betroffene klagen über Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen.
In Einzelfällen wurden sogar komplette Blockaden im Verdauungstrakt festgestellt. Ärzte berichteten, dass sich die zähen Perlen im Magen ansammeln und nur schwer abgebaut werden. Diese Fälle sind selten, zeigen aber die potenzielle Gefahr bei regelmäßigem Konsum.
Auswirkungen auf die Nieren
Im Jahr 2023 sorgte ein medizinischer Fall in Taiwan für Aufsehen. Ärzte entfernten über 300 Nierensteine aus dem Körper einer 20-jährigen Frau, die Bubble Tea über Jahre hinweg als Ersatz für Wasser getrunken hatte. Die hohe Zucker- und Zusatzstoffbelastung im Getränk kann offenbar die Nierenfunktion beeinträchtigen.
Dieser Einzelfall verdeutlicht, welche Folgen langfristiger und übermäßiger Konsum haben kann. Mediziner betonen, dass Flüssigkeitszufuhr durch Wasser unersetzlich bleibt und süße Getränke wie Bubble Tea dafür nicht geeignet sind.
Zucker, Fettleber und psychische Folgen
Ein weiterer kritischer Punkt ist der Zuckergehalt. Ein Becher Bubble Tea enthält zwischen 20 und 50 Gramm Zucker – teilweise mehr als eine Dose Cola. Studien aus Taiwan zeigen, dass Kinder, die regelmäßig Bubble Tea trinken, deutlich häufiger unter Karies leiden.
Langfristig erhöht der hohe Zuckeranteil das Risiko für:
- Diabetes Typ 2
- Fettleber
- Übergewicht
Zusätzlich belegen Untersuchungen aus China, dass häufiger Bubble-Tea-Konsum mit einer Zunahme von Angstzuständen und Depressionen bei Kindern in Verbindung stehen kann. Bei Erwachsenen wurden ähnliche Muster beobachtet. Besonders Krankenschwestern zeigten laut Studien Anzeichen von Erschöpfung, Burnout und vermindertem psychischen Wohlbefinden.
Medizinische Kuriositäten und Fehldiagnosen
In mehreren Fällen entdeckten Ärzte zufällig Tapiokaperlen im Verdauungstrakt von Patienten. Diese wurden ursprünglich wegen anderer Beschwerden untersucht. Auf Röntgenaufnahmen waren dutzende kleine Kugeln sichtbar, die häufig mit Steinen oder Fremdkörpern verwechselt wurden.
Solche Befunde führen nicht nur zu Fehldiagnosen, sondern verdeutlichen auch, wie widerstandsfähig die Perlen im Körper bleiben können. Die zähe Struktur erschwert ihre Zersetzung und kann bei empfindlichen Personen Verdauungsstörungen auslösen.
Bubble Tea bleibt ein faszinierendes Getränk mit kultureller und geschmacklicher Vielfalt. Dennoch zeigen wissenschaftliche Ergebnisse klar, dass maßvoller Konsum entscheidend ist. Experten empfehlen, Bubble Tea gelegentlich zu genießen, auf die Zusammensetzung zu achten und den Zuckergehalt zu reduzieren. So lässt sich das Kultgetränk sicherer genießen – ohne gesundheitliche Risiken.
Quelle: Berliner Morgenpost