100.000 Mütter demonstrieren
100.000 Mütter demonstrieren, pixabay/Foto illustrativ

Am 10. Mai 2025 soll eine Großkundgebung vor dem Brandenburger Tor auf die strukturellen Probleme und Herausforderungen von Müttern in Deutschland aufmerksam machen. Initiatorinnen der Kampagne „100.000 Mütter“ wollen an diesem Tag Forderungen für einen gesellschaftlichen und politischen Wandel direkt an die Bundesregierung überreichen.

Inhaltsverzeichnis:

Unterstützung durch Eva, AKF und Müttergenesungswerk

Die Kampagne „100.000 Mütter“ wird vom Evangelischen Fachverband für Frauengesundheit (EVA), dem Arbeitskreis Frauengesundheit (AKF), dem Deutschen Müttergenesungswerk und der Initiative #MütterMachtPolitik getragen. Zahlreiche weitere Organisationen unterstützen die Aktion, darunter der Deutsche Hebammenverband und Hebammen für Deutschland e.V. Ziel der Bewegung ist es, die strukturellen Ungleichheiten sowie die gesellschaftliche Überlastung von Müttern sichtbar zu machen.

Die Organisatorinnen betonen, dass die Covid-19-Pandemie die Belastungen für Mütter verschärft hat. Fehlende Kinderbetreuung, Homeoffice und Schulschließungen zwangen viele Frauen dazu, die gesamte Care-Arbeit allein zu tragen. Eine Studie des Max-Planck-Institutes zeigt, dass Mütter, die bereits vor der Pandemie die Hauptverantwortung trugen, besonders stark von Stress und Erschöpfung betroffen waren.

Antje Krause und Irene Pabst fordern strukturellen Wandel

Antje Krause, Geschäftsführerin der Vorsorge-Reha-Klinik Haus Daheim, und Irene Pabst, Geschäftsführerin von EVA, beobachten seit 2020 einen dringenden Handlungsbedarf. Laut Krause mündet die gesellschaftliche Erwartung an Mütter oft in gesundheitlichen Problemen wie Burn-out. Laut dem Müttergenesungswerk zeigen 24 Prozent der Mütter in Deutschland Symptome von Entkräftung oder schwerer Erschöpfung.

Die Forderungen umfassen eine konsequente Einbeziehung von Müttern in Entscheidungen in Bereichen wie Gesundheit, Bildung, Stadtplanung und Klimapolitik. Pabst fordert, dass Erfahrungen und Wissen von Müttern genutzt werden müssen, um echte Teilhabe und Chancengleichheit zu erreichen. Nur so könne Gleichberechtigung entstehen.

Gesundheitssystem und Schutzmaßnahmen müssen verbessert werden

Mütter haben laut den Initiatorinnen ein Recht auf Schutz vor Ausbeutung, Diskriminierung und Gewalt. Entsprechende Gesetze müssten konsequent umgesetzt oder neu geschaffen werden. Ein zentraler Punkt ist auch die Neuausrichtung des Gesundheitssystems. Gesundheitsleistungen müssten allen Müttern niedrigschwellig und diskriminierungsfrei zugänglich sein.

Die Initiatorinnen fordern, dass Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Einkommen, Behinderung, Alter oder Herkunft geahndet wird. Antje Krause betont, dass Mütter vielfältige Lebensrealitäten haben, von Alleinerziehenden über Transmütter bis hin zu Pflegenden. Unterstützungsangebote müssten daher bedarfsgerecht und diskriminierungsfrei gestaltet werden.

Gesellschaftliche Anerkennung und politische Beteiligung

Der Fokus der Kampagne liegt darauf, Müttern eine Stimme zu geben und ihre gesellschaftliche Rolle stärker anzuerkennen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lebten 2022 rund 20,3 Millionen Mütter in Deutschland, was 64 Prozent aller Frauen dieser Altersgruppe entspricht.

Durch klare Forderungen, eine große Demonstration und die Übergabe eines Forderungskatalogs an die Bundesregierung wollen die Initiatorinnen ein Umdenken bewirken. Ziel ist eine inklusive Gesellschaft, in der Mütter in allen Lebensbereichen aktiv beteiligt werden.

Quelle: Kidsgo